Museum im alten Zeughaus
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Die Brückenwaage in der Landwirtschaft

Brückenwaage in Eichfeld, Foto Walter Feldbacher, 2021
Brückenwaage in Eichfeld, Foto Walter Feldbacher, 2021

 

Blick ins "Waaghäusl" der Brückenwaage bei der Haasmühle bei Bierbaum am Auersbach. Foto Michael Leitgeb. 2021
Blick ins "Waaghäusl" der Brückenwaage bei der Haasmühle bei Bierbaum am Auersbach. Foto Michael Leitgeb. 2021
Brückenwaage in St. Peter am Ottersbach, Foto Walter Feldbacher, 2021
Brückenwaage in St. Peter am Ottersbach, Foto Walter Feldbacher, 2021

Die ersten Brückenwaagen unserer Gegend sind bereits in den 1920/30er Jahren als befahrbare, stationäre Bodenwaagen errichtet worden: Dabei handelte es sich einerseits um gemeinschaftlich genutzte öffentliche Anlagen einer Dorfgemeinschaft, mit „Waaghäusl“ und einem in der Nähe wohnenden „Waagmeister“, oder sie befanden sich in Privatbesitz direkt bei Betrieben, wie beispielsweise den Mühlen.

Brückenwaagen dienen dazu, eine Last samt Behältnis (z.B. Anhänger) und Fahrzeug (z.B. LKW oder Traktor) präzise zu wiegen. Sie sind daher in jenen Bereichen gebräuchlich, in welchen große Schüttmengen rasch gehandelt werden, wie etwa in der Landwirtschaft, im Baustoff- oder Schrotthandel.

In der Landwirtschaft gilt es, Gewichte von Feldfrüchten (Saatgut, Tierfutter, etc.) zuverlässig zu erfassen. Heute erfassen Brückenwaagen die Gewichte meist elektronisch, früher waren mechanische oder rein hydraulische Gewichtsbestimmungen üblich. 

Prinzip der Doppelwiegung: Bei der Anlieferung von z.B. Getreide bei einem Landesproduktenhändler oder einer Mühle wird zunächst das Gesamtgewicht des angelieferten Guts inklusive Gewicht des Transportmittels und der Zugmaschine bestimmt. Nach dem Abladen der Feldfrüchte werden das Fahrzeug und der Anhänger ein zweites Mal gewogen („Rückwiegen“). Die Differenz aus beiden Werten ergibt die Menge der angelieferten Waren.


Text: Walter Feldbacher